Samstag, 31. Oktober 2009

nebensaechlichkeiten vom ende der welt, pt II

sooo, hier der zweite teil meiner grandiosen serie ueber kleinigkeiten des bolivianischen alltags:
klopapier. die kanalisation ist nicht darauf eingestellt, klopapier zu transportieren. das heisst, dass neben jedem klo ein muelleimer steht wo man sein klopapier reinwerfen soll. unglaublich komisch sich daran zu gewoehnen, sein verdammtes klopapier nicht einfach loslassen zu koennen!
titicacasee: 13x so gross wie der bodensee, 27x so viel volumen. und beherbergt eine der stolzesten marinen der welt, wenn man bedenkt, dass bolivien gar keinen zugang zum mehr mehr hat (seit dem pazifikkrieg 1879–1884). aber nach wie vor sind die bolivianer davon ueberzeugt, dass sie eines tages zum meer zurueck kommen, jemand hatte sogar die idee, einen tunnel bis vor das chilenische hoheitsgebiet zu graben und dort eine insel zu bauen...
ausdruecke. „hay“ bzw. „no hay“ (es gibt (nicht)) kann so ziemlich alles, in allen zeitformen bedeuten: gibt’s nicht, hab ich nicht, wirst du ... bekommen?. und „vamos“ (wir gehen) genau so. los geht’s, mach schon, lass uns ... lamafoeten. bevor man ein haus baut, vergraebt man ein lamafoetus. gibt’s auch ueberall zu kaufen. und stinkt ein wenig. und ich will gar nicht wissen, ob die lamas getoetet werden muessen um an die foeten zu kommen.
weg erfragen. nicht tun. ist sowieso falsch! milch. pulver. wenn ueberhaupt. in el villar (eins unserer
doerfer) laufen die kuehe mit fast platzenden eutern rum und die leute trinken trotzdem milchpulver-milch. ist ja einfacher. verniedlichung. einfach ein -ito an irgendein wort haengen, das wird ausserordentlich gerne getan. pocito (ein noch kleines bisschen weniger), momentito (einen
klitzekleinen moment) usw. spanisch ist hier sowieso sehr einfach, zum beispiel wird die 2. person plural nicht benutzt, es heisst immer „gehen sie?“ statt „geht ihr?“. und dann die tastatur. z und y sind vertauscht, wenn man sich dran gewoehnt hat, schreibt man wieder auf einem deutschen laptop und alles ist wieder doof.

sooo, mit fotos muss ich euch mal wieder vertroesten, mein usb stick funktioniert zwar, allerdings ist der internet explorer dieses inet cafes etwas veraltet, hoffe dass das morgen funktioniert!

Samstag, 24. Oktober 2009

nebensaechlichkeiten vom ende der welt

hallo ihrs,
endlich mal wieder zeit was zu schreiben! also, mir gehts super und so, so viel neues gibts auch gar nicht. deswegen kommen im zweiten teil ein paar kleinigkeiten, die das leben hier unterschiedlich machen. hauptsache ihr habt was zu lesen... also, letztes we waren wir ja in la paz, war auch sehr lustig alles. party und so. sarah und ich haben das hostel gespart indem wir einfach durchgefeiert haben und am naechsten morgen den bus genommen haben. hat ganz gut funktioniert. auf dem boot zurueck hab ich mich dann fast gekonnt auf spanisch unterhalten, mit einem der juengeren lehrer. ausserdem wureden wir von nem anderen insulaner angesprochen, ob wir nicht bei einer zeremonie dabei sein wollen, so richtig mit schamane und so. war aber nix mit indigene kultur oder so, ein haufen gringo-gurus die meinten, eine nacht in irgendeiner hoehle verbringen zu muessen, auf bewusstseinserweiternden drogen und ka was. spaetestens als sie angefangen haben, den see anzubeten um eintritt zur hoehle zu erbitten war das ganze eher komisch und wir sind dann auch recht schnell gegangen.
unter der woche dann nicht so viel los, unterricht, fussball spielen, mittwoch auf grossem platz mit richtig trikots und so, das war eigtl ganz lustig. sarah und moe sind gerade in la paz, freitag hatten wir keine schule weil die lehrer auch nach la paz sind, um ihr gehalt abzuholen. dafuer sind sehr interessante touristen in unser hostel gekommen und wir habne uns sehr nett unterhalten, hatte auch was. das fernweh ruft! ich muss mir unbedingt kolumbien angucken, davon haben die alle sehr geschwaermt. nun ja, gerade bin ich ja wie gesagt in copacabana, um ein paar sachen einzukaufen. z.b. wollen wir netze an die ganzen tore auf der insel machen und liegestuehle fuer das hostel bauen und so. mal gucken, wie gut das klappt. mehr gibbet nicht, deswegen jetzt mal ein wenig allgemeines:

also: bolivien ist toll. und zwar unglaublich. zu 8 taxi fahren (2 vorne, 4 hinten, 2 kofferraum), der taxifahrer hat angst dass das taxi aufsetzt fuer umgerechnet 1.20 euro. hat was. autofahren ist generell total toll. hab schon angst, in schland wieder fahren zu muessen. einfach auf die kreuzung zubrettern, hupen, und davon ausgehen dass alle das gehoert haben. ampeln sind sowieso egal. fussgaenger noch mehr. aber iwie passiert trotzdem nichts, alle wissen wer wann meint, vorfahrt zu haben.
oder la paz. eine stadt auf 1000 hoehenmetern. gibt keine feuerwehr, weils da oben sowieso nicht brennt. oben faellt schnee, unten wachsen palmen. der flughafen braucht eine extra lange landebahn, weil die luft so duenn ist. und es ist immer was los! man ist den ganzen tag auf der strasse, ueberall staende und leute und autos und ka. abends geht richtig party. nur nen vernuenftigen dj koennte man mal gebrauchen. wird leider fast nur einheitsbrei gespielt. naja, bisher 2x skap und einmal ratm gehoert, immerhin :D
oder die leute. wenn sie wissen, dass man gar kein touri ist, sind sie gleich viel netter. auf der insel, zumindest in unserem dorf, kennen uns inzwischen fast alle. und dann die kleidung! die maennlichen jugendlichen laufen alle wie pommesganxter  bei uns rum. vor allem mit sportsachen und kapus. die maedchen laufen im typischen cholita-style rum. sehr lustig diese mischung. cholita heisst bunte, glitzernde und viele roecke. und immer diese charlie-chaplin huete. aber man gewoehnt sich dran. da es auf der insel sehr laendlich ist, ist auch nicht so viel los. donnerstag hatten alle tiendas (kiosks) geschlossen,weil kartoffelernte war. was fuer uns hiess, dass es kein brot zum fruehstueck gab. waren natuerlich alle eingeweiht, nur wir wieder nicht. nun ja, ausserdem fehlt mal wasser und mal strom. aber wir haben ja einen grossen see, zur not waschen wir uns dort. kann man sich dran gewoehnen.
was wir unbedingt noch machen muessen ist die insel erkunden. gibt naemlich ruinen und so. sonnenuntergang haben wir schon geguckt, das war toll! vor allem mit den lila-angestrahlten bergen auf der anderen seite. apropros berg, wir wollen ja noch auf den huayni potosi. kostet wohl 150 US, vllt sogar weniger. das wird toll. und in suedperu gibts natuerlich noch cuzco, das liegt ja quasi um die ecke. und einen wohl sehr sehr schoenen canyon, den tiefsten der welt. canyon del colca. kann man sich natuerlich nicht entgehen lassen!

nun ja, ihr seht ja dass ich hier voll und ganz beschaeftigt bin, macht euch also um mich keine sorgen!
venceremos

Samstag, 10. Oktober 2009

und lots of time to waste

hallo ihrs,
gerade in la paz, gleich geht party. nicht sonderlich viel neues passiert, morgen gehts evtl hoffentlich zum fussballspiel bolivien-brasilien. eigtl bin cih ja nicht so der laenderspiel-fan. aber naja, das muss dann einfach mal sein. dummerweise liegt mein kamera-akku noch auf der isla. nicht meine schuld! also, ich lebe noch und alles ist gut, das sollte eigtl reichen. primaer wollte ich schreiben, dass ihr, wenn ihr interesse habt, mir bitte eure adressen sendet, denke so langsam kann man mal daran denken postkarten zu schreiben. vllt gibts morgen sogar fotos aber versprochen hab ich nichts!
venceremos!

Samstag, 3. Oktober 2009

und dann der sprung

ins eiskalte wasser, wir sind weit gekommen, mit voller kraft voraus gen horizont geschwommen!

jaja, ich weiss, ihr wart ja eigtl ganz froh, mal laenger nichts von mir hoeren zu muessen aber denskte. habe tatsaechlcih inet gefunden, im naechstgroesseren hafen am titicacasee, copacabana. und mein blogname macht jetzt tatsaechlich endlich sinn. ergibt, tschuldigung. auf jeden fall war ich im titicacasee, schon 2x. einmal tagsueber und einem nachts, ronja (eine freiwillige) hatte geburtstag. und man hat ja nun wirklich nicht alle tage am titicacasee geburtstag.
wir wohnen hier in einem sehr rustikalen hostel, das heisst aber auch, dass wir noch ganz viel machen koennen, ideen haben wir genug: badewanne (warmes wasser gibts manchmal!), liegestuehle und beachvolleyballnetz. weil nur mit schule kommen wir hier nicht weit. hoechstens 2 stunden pro tag, englisch. aber spass macht es, kinder sind einfach ueberall gleich. und man lernt sehr gut spanisch, wenn man z.b. neue vokabeln vorbereiten muss. an der stelle moechte ich mich uebrigens bei allen meinen lehrern entschuldigen, ich weiss jetzt wie anstrengend das sein kann. aber ihr hattet ja wenigstens einen kopierer, wir muessen hier jeden test 20x abschreiben, auch nicht schoen.
wir sind uebrigens ueber la paz gefahren und hatten einen tag und eine nacht dort. das musste man natuerlich nutzen. nach einer citytour (wo tolle bilder entstanden sind!) und einer unglaubich langen partynacht dann mit dem bus nach copacabana und dann per faehre auf die isla. jedes mal ein abenteuer! nun ja, fotos gibts leider erst spaerter, das wuerde hier jahre dauern. und eigtl sind wir heute in copacabana um unsere schulmannschaft anzufeuern. hoffentlich sind sie nicht schon rausgeflogen...
ich bin ab dezember uebrigens in sucre, das ist dann schon fast zivilisation. spaetestens da kann ich dann auch wieder bilder hochladen und telefonieren (das hoffe ich geht schneller, mal gucken, aber dann nicht ewig). also, mal wieder vielen dank fuer mails und co, ich freue mich jedes mal ueber weitere neuigkeiten!
venceremos, lukas