Dienstag, 1. Juni 2010

true you ride the finest horse

haaaallo ihrs,

also ehrlich gesagt find ichs super, dass ihr immer noch mitlest und mir sogar mails schreibt wenn ich mal ein wenig fauler werde. was man ja ganz gut verfolgen kann, anfangs waren es etwa 4 blogeintraege pro monat und ich dachte, das sei ein gutes niveau, welches ich so halten koennte. und inzwischen ist schon fast ein monat seit dem letzten eintrag vergangen. nun ja, die zeiten aendern sich, ausserdem hatte ich ja auch jede menge zu tun (haben auch die geburtstagskinder des letzten monats und noch weiter zurueck mitbekommen)! um direkt mal ne entschuldigung hinterherzuschieben...
auf jeden fall geht es mir nach wie vor gut, sorgen machen muesst ihr euch also nicht. es ist jede menge passiert, aber so lohnt es sich ja wenigstens auch, zu schreiben. aber wie immer der reihe nach. von camiri hiess es irgendwann wieder abschied nehmen, die pflicht rief. zunaechst aber  ging es nach santa cruz, um das hostel zu sparen gammelte ich die nacht vor dem ehemaligen busterminal rum (angeblich keine so gute idee aber davon hatte ich ja schon mehrere), von wo aus die busse zum flughafen fahren, dort kam naemlich am  naechsten morgen lukas angeflogen. wir mussten aber direkt weiter, hatten also nur einen tag in der stadt, da konnte er sich shcon mal einen eindruck von dem land und seinen gepflogenheiten machen, es war zugegebenermassen ein wenig lustig dauernd fragen zu beantworten die fuer mich schon alltag waren. aber ich war ja auch mal jung...  abends ging es dann mit der flota nach sucre, die strasse und der bus waren nciht so wirklich europaeischer standard, schon gar nicht luxus. irgendwann angekommen hatte ich die naechsten tage zunaechst den letzten teil meines sprachkurses aber in sucre haengt ja immer irgendjemand rum der deutsch spricht, gibt ja genug freiwillige, ulf  (lukas´ neuer spitzname, 2 x lukas geht halt schlecht) konnte sich also in ruhe die stadt angucken, sich an hoehe und essen gewoehnen etc. das uebernaechste wochenende waren wir erneut in santa cruz, diesmal um mein examen abzulegen (ergebnisse dauern noch eeewig, fruehestens in 3  monaten). zwischendurch waren wir feiern und uns die stadt angucken, festzuhalten ist, dass es sich dort gut leben laesst - wenn man geld hat.
danach kam mal endlcih ein wenig action in unseren urlaub, zunaechst machten wir eine ein-tages-tour durch einen fluss (per lastwagen-schlaeuche) und dann noch eine kleine wanderung durch einen canyon. und kurz darauf wurde es noch abgefahrener: wir waren auf pferden unterwegs durch die bolivianische pampa! zunaechst ging es nach el villar, auch ein einsatzort fuer freiwillige, und von dort aus zunaechst einen tag zu einer huette auf dem land per pferd. und der a**** tut am ende ganz schoen weh, glaubt es mir. wir wussten schon, dass wir keine heissbluetigen araber zu erwarten hatten, andere erfahrungen von der tour waren uns ja bekannt. ulf und ich hattten aber gluecklicherweise noch die aktivsten pferde, bei den anderen war an mehr als 2 schritte trab nicht zu denken. aber mit dem steuern hakte es noch ein wenig, ulfs pferd (von ihm django genannt) hielt ungern an, was das absteigen etwas schwierig machte. und meines lief immer hinter seinem her, was mich auch einmal, ganz am anfang, zu boden warf. aber das ganze war ja nicht besonders hoch, ist also nix passiert. am naechsten tag ging es gluecklichlerweise zu fuss weiter, ziel waren ein paar inka-ruinen, wobei das ganze schon ziemlich weit hergeholt ist. es liegen halt vor allem ein paar steine aufeinander, da ist schon eher der weg das ziel. die nacht ist vllt auch noch erwaehnenswert, wir waren insgesamt zu 5t, hatten abe rleider nur 3 betten, wovon eines recht schmal war. unser paerchen nahm sich natuerlich gleich ein "doppel"bett und wir anderen 3 spielten schnick-schnack-schnuck darum, wer auf das einzelbett durfte. der vorteil war naemlich auch noch, dass das doppelbett aus nicht einmal handbreiten brettern bestand, die mehr als handbreit auseinanderlagen, wo eine einsame decke drueber lag. ok, man sollte vllt ncoh die 2 schafsfelle erwaehnen, gemuetlich war es jedenfalls nciht. und man konnte seine fuesse nicht ausstrecken. so, genug beschwert, es endete natuerlich so, dass ich 2 naechte dort schlafen musste und janis und ulf sich jeweils eine nacht auf der luxusliege erholen durften. grml. zwischendurch ging uebrigens auch noch einer unserer guides verloren, bei der wanderung war er nciht dabei um sich um seine kuehe zu kuemmern (wegen denen hatte er da auch die huette) und als wir zurueckkamen (ca. 16:00) war nur sein sturzbetrunkener freund anzutreffen. der arme kerl schlief die nacht also dank alkoholeinfluss im regen und in der kaelte einfach draussen. das hiess natuerlich, dass er sich am letzten tag waermen musste, was darin endete, dass wir armen voluntarios literweise chicha trinken mussten, ein nicht ganz bekoemmlichler "wein" aus gekautem mais, hefe und zucker. natuerlihc zum fruehstueck. das ist bolivianische gastfreundschaft! irgendwie sind wir dann auch noch wieder ins hostel gekommen, in el villar wurde gerade der neu gewaehlte buergermeister eingeweiht was aber nicht ganz so spannend war. egal, hauptsache wieder in einem richtigen bett schlafen. und am naecshten nachmittag fuhr dann auch schon die flota zurueck nach sucre, von wo cih euch gerade schreibe...

sooo, am ende kommt natuerlich wieder der ueber-dem-tellerrand-teil meines blogs, letzte woche gab es jede menge wichtige jahrestage, weswegen wir unsere tour auch ein paar tage verschieben durften. dabei handelte es sich naemlich um den muttertag und unsere guides wollten diesen (am donnerstag) feiern (was so viel heisst wie chicha saufen), vorher konnten wir also nicht los. am mittwoch war 25. mai, ein gaaaanz wichtiger tag hier in sucre, vor genau 201 jahren begann naemlich hier die revolution gegen die spanishce krone (fuer alle ausser mathegenies: das war 1809), sucre ist also geschichtlich gesehen ganz schoen wichtig fuer suedamerika. hier sei noch kurz erwaehnt, dass sich zwar bolivien zuerst unabhaengig erklaerte, die kaempfe hier aber am laengsten dauerten, weil spanien die minen in potosí nicht so einfach aufgeben wollte, aus imperialistischer sicht sicher verstaendlich. sooo, der dienstag davor ist vllt am interessantesten, vor 2 jahren (also 2008, das solltet ihr aber eigtl auch so hinkriegen) kam es hier in sucre zu gewaltsamen ausschreitungen gegen campesinos (bauern bzw. landbevoelkerung) die hier im oertlichen stadion krankenwagen entgegennehmen wollten. die (extreme) rechte ist zumindest hier in der stadt auch noch sehr stark, bspw. gibt es die partei "falange" (benannt nach francos partei in spanien), welche besonders an der uni besonders stark vertreten ist. bei den neulichen kommunal und departamentswahlen wurde auch einer der verantwortlichen des 24.05.08 zum buergermeister gewaehlt (jaime barron). die mehrheit der bevoelkerung lebt jedoch auf dem land, der gouverneur also ist bspw. von der MAS von evo (allerdings auch erst seit dieser legislaturperiode).
noch was anderes interessantes ist passiert, dank seiner (durch erwiesenermassen massiven wahlbetrug errungenen) 2/3 mehrheit konnten evo und die MAS ein gesetz durchbringen, welches gouverneure und buergermeister, gegen die ein prozess (vergleichbar strafprozess) am laufen ist, des amtes enthebt, die regierung stellt dann den komissarischen vertreter. rein zufaelligerweise ist es nun so, dass die letzten 3 von der opposition gestellten gouverneure (in tarija, santa cruz und beni) allesamt davon betroffen waeren, die protestwelle in zeitungen (die vornehmlich oppositionell orientiert sind, wenn auch die journalisten teilweise harter repression ausgesetzt sind, wenn sie die falschen sachen schreiben) ist zur zeit in gange, mal gucken was sich daraus entwickelt.
falls sich jemand dafuer interessiert, hier noch eine recht gute dokumentation zu den ausschreitungen von 2008: youtube- playlist (leider nur auf spanisch, gibt es aber eigt lauch mit deutschen untertiteln, leider offensichtlich nicht bei youtube)




ulf hatte zunaechst ein wenig angst  vor dem wasser...


ein typisch boivianisches dorf, die strasse dort hin ist natuerlich nicht gepflastert oder geteert


quasi ununterbrochen solch schoene landschaften waehrend der pferde-tour


hier noch einmal das gleiche in gruen...



ein bisschen abkuehlung fuer zwischendurch, gott tat das gut!


und hier bin ich mit Mr. Pink (fotos drehen geht natuerlich immer noch nicht...)


sooo, vielen dank fuers mitlesen, bis in einem monat :D (hoffentlich schon frueher, sonst muss ich wieder so viel erzaehlen...)
venceremos










2 Kommentare:

  1. Schön, mal wieder was von dir zu hören, schöne Fotos, schöne Grüße an "Ulf".

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  2. Mailbox ist wieder voll

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