Donnerstag, 24. Juni 2010

el diablo minero (y otras aventuras)

hola ihrs,

es wird mal wieder zeit, etwas von hier unten zu berichten. sonst wird das naemlcih viel zu viel, in den paar tagen ist naemlich schon wieder einiges passiert. kurz nachdem wir von unserer manchachi-tour zurueckkamen, ging auch schon die sog. "sal y plata" tour los. das heisst so viel wie salz und silber, allerdings fingen wir mit dem silber an. und zwar in potosí, ehemals die hoechste und gleichzeitig groesste stadt der welt, pototsí existiert vor allem wegen des "cerro rico", ein metallhaltiger berg mit knapp ueber 5000m hoehe. dort wird seit hunderten von jahren silber abgebaut und immer noch befinden sich kanpp 40% der urspruenglichen silbervorkommen im berg, jedoch nicht mehr erreichbar, zur zeit wird also quasi ausschliesslich zink aus dem berg geholt. und die abbaumethoden haben sich in den letzten 250 jahren nicht wirklich geandert. sich das in real und live anzugucken, war schon ziemlich beeindruckend, absolute armut ist dort allgegenwaertig. noch aermer als die mineros selber sind aber die allein lebenden frauen, die das gestein voneinander trennen und am hange des berges, meistens noch mit kindern die zu ernaehren sind, in nicht als haeuser zu bezeichnenden bruchbuden leben. und nachts wird es auf dieser hoehe ziemlich ziemlich kalt! deshalb nahmen wir, wie alle anderen touristen auch, ein paar geschenke mit bei unserer minentour, welche wir an die mineros und an den mineneingaengen wohnenden leute verschenkten: nudeln, zucker, coca etc. ebenfalls allgegenwaertig war "alcohol" womit hier jedoch 96 %iger industriealkohol gemeint ist, der von den mineros pur getrunken wird. probieren mussten wir das natuerlich auch, echt keine delikatesse. wir nahmen aber auch etwas mit, um des dem sog. "tio" zu geben, eine teufelsfigur, die in jedem mineneingang steht. dem wird vor jedem betreten coca, zigaretten und alkohol gespendet, damit man auch lebend wieder aus der mine hinauskommt, so soll der "tio" besaenftigt und gesaettigt werden, damit er nicht die mineros essen muss. das wort kommt uebrigens aus dem spanischen "dios", die spanier erzaehlten ihren sklaven, die in den minen arbeiteten, dass dios (gott) sie bestrafen wuerde wenn sie nicht arbeiteten. da es im quechua aber kein "d" gibt, wurde daraus zunaechst "tios" und spaeter eben "tio".
nach diesem eindrucksvollen ersten tag sahen wir uns am folgenden tag noch die "casa de la moneda" an, die koloniale muenzpresse der spanier, also sozusagen die schoene seite von potosí. hier sahen wir ein paar koloniale gegenstaende wie bettpfannen aus silber (potosí war nun mal verdammt reich damals), originale muenzpressen und erfuhren ein wenig ueber potosí, das bolivianische geld und drumherum. am gleichen tag ging es aber auch schon weiter, mit dem bus ca. 7 stunden nach uyuni, der stadt am beruehmten "salar de uyuni". das ist ein riesiger ausgetrockneter salzsee mit irgendwas um die 135 x 150 km ausdehnung. da wir aber abends ankamen, blieben wir noch eine nacht in der stadt und gingen abends in den "extreme fun pub" wo es getranke aus geschlechtsteilen nachempfundenen glaesern gab. wers braucht...
die 3taegige salar-tour war... interessant aber auch ein wenig seltsam. und ihr geld nicht wert. ist zumindest die einhellige meinung der blogschreiber. am ersten tag gab es direkt die coolsten sachen zu sehen, zunaechst einen eisenbahnfriedhof und dann den grossen salar de uyuni, ein ziemlich weisser salzsee. also ein paar schicke fotos gemacht und zur unterkunft gefahren. uebrigens ein aus salz erbautes hostel, die luft war also ziemlich trocken. und es war kalt! gab jaauch recht wenig, was den wind haette aufhalten koennen. nun ja, die naechsten beiden tage ging es vor allem viel im jeep durch die gegend, eine kalte und windige wueste mit ein paar interessanten steinstrukturen und schicken bergen im hintergrund nach der anderen. kann man auch ganz gut an den fotos nachvollziehen. dann gab es noch seen mit ein paar flamingos drinnen und einmal heisse quellen zum drin baden. und der rest der zeit: jeep fahren. zu allem ueberfluss war ulf auch noch krank. und zwar so ziemlich, viel geniessen konnte er nicht. vllt auch ein grund, die tour zu verfluchen. nun ja, organisierte touren sind vllt nicht so ganz unsere sache, mit 100 jeeps durch die wueste fahren, 15 min fotos machen und mit 100 jeeps zur naechsten wueste fahren. tourismus at its best oder so aehnlich.
nach einem tag auskurieren ging es weiter nach la paz und direkt zur isla, die uns allen ziemlich gut gefiel. nun gut, ich kannte sie ja schon einigermassen, so nach 2 monaten. deswegen werden auch fotos gespart ;). auf jeden fall freitag wieder zurueck nach la paz, freitag weggegangen, samstag ausgeschlafen und ins kino gegangen, alex getroffen und mit ihm die huayna-tour fuer montag klargemacht. das war fett. huayna potosí ist ein berg da in der naehe, 6088meterchens hoch. und da mal eben hochsteigen und so. hat sich aber gelohnt, sind natuerlich alle (je nach rauch- und hoehengewohnheiten mehr oder weniger gut) hochgekommen und konnten die landschaft geniessen. dann mal eben runter spaziert, was eigtl der aetzendste teil war, weil eben das ziel fehlte. und dann die ganze nacht durchgeschlafen, ca 14 stunden oder so. weil am letzten tag ging es um 2 uhr nachts schon los, damit man rechtzeitig zum sonnenaufgang oben war.
in la paz dann das hostel gewechselt, in ein datennazi-hostel. passkopie und passnr angeben ist ja schon normal, aber man musste auch noch ein nerviges band am handgelenk tragen, damit einen auch ja jeder als touri erkennt. aber dafuer war es dann einfacher, an der hosteleigenen bar ein bier zu bestellen! immerhin... also ein wenig luxus genossen aber trotzdem moeglichst schnell wieder ausgezogen, diesmal zu anderen freiwilligen, die ich aus meiner isla-zeit noch kannte. die haben inzwischen eine echt schicke wg und da durften wir uns ungestoert breit machen. noch mal absturz-abende und so, durchmachen um fussbal zu gucken (schland-spiel kam um halb acht morgens) und so weiter. kurz darauf fuhren ulf und ich weiter nach cusco, in peru, hier haben wir uns inzwischen ein wenig die stadt und natuerlich die ruinen von machu picchu angeguckt. ausserdem war heute grosser feiertag von cusco, inka-sonnenwendefeier (inti raymi, quechua fuer sonnenfeier) und auf jeden fall fett. gestern gabs schon ne grosse parade wo jedes dorf aus peru kam und eine delegation zum tanzen geschickt hat. und heute war bei inkaruinen hier quasi nebenan grosse feier, jede menge zu essen und zu trinken und taenze und und und. wir haben also jede menge erlebt und konnten unserern urlaub geniessen, uns gehts gut auch wenn das ende der reise schon naeher rueckt...


achja, ueber den tellerrand-teil und so: ich krieg ja gerade nicht so viel mit, habe ja urlaub, in sucre gehts aber wohl gerade voll ab. jaime barrón, ueber den berichtete ich ja schon mal und in person buergermeister von sucre, wurde von der mas-gesteuerten zentralregierung abgesetzt und durch die unterlegene mas-kandidatin ersetzt. grund sind die gerichtsverfahren, die nach wie vor wegen der vorfaelle am 24.05.2008 gegen ihn laufen. vor allem die, wie schon erwaehnt, eher rechts eingestellten studenten protestieren wohl kraeftig, wenn man jetzt noch wuesste fuer wen man sein soll...


wie gesagt ziemlich weiss dieses salz... (die interessanten salar-fotos sind leider auf der falschen karte, meine kamera war zu dem zeitpunkt ziemlich leer)

interessante gesteinsstrukturen in einer kalten wueste mit bergen im hintergrund ;)

sonnenaufgang ueber machu picchu

na, wer ist hier der inka (inka heisst uebrigens koenig)?

das foto musste natuerlich sein

cusco, wegen der feierlichkeiten mit der inkafahne geschmueckt, plaza de armas vor ein paar stunden

und hier die taenze bei den inkaruinen


venceremos und so, danke fuers mitlesen und viel spass damit!
ulf und lukas

2 Kommentare:

  1. Yeah-es ist immer wieder spannend von Dir zu lesen! Der Sommer kommt nach Wuppertal...und in zwei Monaten kommst auch Du zurück in diese Stadt - was für eine Freude!!!!!!!!

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  2. ya deja de contar tantas cosas que me hacen sentir muchissisisisisisma envidia.. y las cuentas como que fueras a tomar un café en colonia ... :P maldito! glückspilz. und so.

    adios

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